Sina Riffel

Tiertherapie und Hundetraining

2022-07-01

Was kostet ein Hund – Teil 3: Versicherungen

Auch für Hunde werden einige Versicherung angeboten. Dabei kann aus einer Vielzahl von Anbietern gewählt werden, da viele Versicherungsunternehmen eine oder mehrere Versicherungen für Hunde im Angebot haben. Zusätzlich gibt es einige Anbieter, die ausschließlich Tierversicherungen anbieten. Zu vielen Produkten gibt es dann auch noch unterschiedliche Tarife, wie Basis oder Premium, die sich durch ein unterschiedliches Leistungsspektrum, aber oft auch durch die Höhe des Selbstbehaltes unterscheiden. Hundebesitzer müssen also sehr genau schauen und vergleichen, wer was für welchen Preis anbietet.

Doch welche Versicherungen gib es und welche sind sinnvoll?
Die bekanntesten sind:
- Hundehaftpflichtversicherung
- Zwingerhaftpflichtversicherung
- Hundekrankenversicherung
- Hund-OP-Versicherung

Daneben werden unter anderem noch angeboten:
- Hunderechtsschutzversicherung
- Hundehalter-Schutz

Hunde- und Zwingerhaftpflichtversicherung
„Der tut nichts, der will nur spielen.“ Dieser Satz wird häufig aus Spaß zitiert, aber für viele Hundebesitzer trifft er auf das eigene Tier zu. Trotzdem ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung für alle Hundebesitzer empfehlenswert. Sie deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die durch den Hund entstehen.
Zu Schäden kann es nicht nur durch Bisse kommen. Ein Sachschaden entsteht zum Beispiel, wenn der Hund einen Bekannten zu stürmisch begrüßt und dabei dessen Jacke zerreißt. Oder der Hund rennt hinter einem Ball her über die Straße und verursacht einen Autounfall. Auch wenn der eigene unkastrierte Mischlingsrüde ungeplant eine Rassehündin deckt, kann es zu finanziellen Forderungen kommen, da dem Züchter die Einnahmen für den Verkauf von Rassewelpen verloren gehen.
Angeboten wird sie schon ab ca. 5 bis 6 EUR monatlich. Im Jahr sind es dann etwas 60 bis 70 EUR. Das sind recht überschaubare Kosten.
In einigen Bundesländern müssen sich die Hundebesitzer nicht fragen, ob sie dieses Geld investieren möchten, denn hier ist der Abschluss der Haftpflichtversicherung bereits Pflicht. Dazu gehören aktuell Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
In Schleswig-Holstein soll laut Verordnung eine Versicherung abgeschlossen werden, Pflicht ist sie derzeit aber nur für Listenhunde. In Nordrhein-Westfalen ist die Versicherung Pflicht für Hunde mit mehr als 40 cm Stockmaß und/oder einem Gewicht über 20 kg sowie für Hunde, die als gefährlich eingestuft wurden.
In den übrigen Bundesländern besteht derzeit ebenfalls nur die Pflicht zur Versicherung von als gefährlich eingestuften Hunden. Ausgenommen in Mecklenburg-Vorpommern, wo es derzeit noch keine Verpflichtungen gibt.
Zu Beachten ist aber, dass einige Versicherungen bestimmte Rassen, die als gefährlich gelten, gar nicht oder nur gegen einen Aufpreis versichern.

Die Zwingerhaftpflichtversicherung versichert gleich mehrere Hunde und kann meist ab vier Tieren abgeschlossen werden. Sie ist daher ideal für Züchter. Der Name ist dabei irreführend, denn die Tiere müssen nicht im Zwinger leben.

Hundekrankenversicherung
Wird der vierbeinige Liebling krank, kann es ganz schön teuer werden. In diesem Fall würde die Hundekrankenversicherung einspringen. Wie hoch die Kosten für diese Versicherung sind, ist pauschal schwer zu sagen, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen, wie:
- Rasse
- Alter des Hundes bei Versicherungsbeginn
- Vorerkrankungen
- Höhe des Selbstbehalts

Viele Rassen neigen zu bestimmten Erbkrankheiten. Große Hunde haben zum Beispiel im Alter oft Probleme mit den Gelenken. Anhand der Rasse kann die Versicherung also abschätzen, wie viele Behandlungskosten im Normalfall bei bestimmten Rassen auf sie zukommen und die Gebühr entsprechend anpassen.
Gleiches gilt für das Alter des Hundes. Je älter der Hund bei Abschluss der Versicherung ist, desto höher sind die Beiträge, da sie öfter behandelt werden müssen als junge Hunde und der Besitzer nicht so lange eingezahlt hat.
Hat der Hund Vorerkrankungen fällt der Beitrag ebenfalls höher aus. Viele Krankenversicherungen verlangen zur Festlegung des Beitrags daher auch eine Gesundheitsprüfung durch einen Tierarzt.
Handelt es sich um einen jungen Hund einer Rasse, die wenig anfällig für schwere Erkrankungen ist, und der keine Vorerkrankungen hat, ist eine Basiskrankenversicherung mit höherem Selbstbehalt ab ca. 25 EUR im Monat abschließbar. Sind die Faktoren aber schlechter, können die Kosten auch um die 100 EUR im Monat liegen. Auf das Jahr gerechnet wären es also um die 300 bis 1.200 EUR. Hundebesitzer sollten daher genau überlegen, ob sich die Versicherung für den eigenen Hund wirklich rechnet. Natürlich kann niemand vorhersagen, welche Krankheiten und welche damit verbundenen Kosten die Zukunft bringt. Trotzdem kann es sinnvoll sein, statt der Versicherung monatlich einen Betrag auf ein Bankkonto zu hinterlegen. Über die Jahre hinweg sammelt sich dann ebenfalls ein gutes Polster an, das im Notfall genutzt werden kann.

Bei diesem Thema empfiehlt es sich auf jeden Fall die Einschätzung des eigenen Tierarztes einzuholen und ihm auch in Frage kommende Angebote vorzulegen. Oft enthalten die Verträge nämlich auch Schlupflöcher, sodass die Versicherung im Ernstfall doch nicht oder nicht voll zahlt, weil bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Oder der Selbstbehalt ist so hoch, dass die Versicherung nie zum Einsatz kommt.

Hunde-OP-Versicherung
Braucht der Hund eine oder mehrere OPs geht das ganz schön ins Geld. Daher gibt es auch eine spezielle OP-Versicherung. Die Höhe der Beiträge berechnet sich wieder an den Faktoren, die bereits bei der Krankenversicherung erwähnt wurden. Die monatlichen Gebühren beginnen bei ca. 7 EUR, liegen aber im Durchschnitt eher bei 50 bis 60 EUR. Bei einigen Gesellschaften wird sogar ein Beitrag über 100 EUR verlangt.

Auch hier gilt es wieder genau zu überlegen, ob sich die Versicherung oder doch privates Sparen eher lohnt. Ebenfalls sollte der Tierarzt ihres Vertrauens den Vertrag vorab beraten lassen, ob die relevanten Punkte wirklich abgedeckt sind, es vielleicht verseckte Schlupflöcher gibt und der Selbstbehalt eine sinnvolle Höhe hat.

In vielen Krankenversicherungen ist die OP-Versicherung schon enthalten oder kann gegen einen geringen Aufpreis mit abgeschlossen werden. Hier ist aber zu prüfen, ob sie dann das gleiche Leistungsspektrum abdeckt, wie eine separate Versicherung.

Hundrechtsschutzversicherung
Diese Versicherung wird selten angeboten. Das liegt vor allem daran, dass über die private Rechtschutzversicherungen oft auch Streitigkeiten wegen eines Hundes abgesichert sind. Die Hunderechtschutzversicherung ist eine Subsidärversicherung die nicht greift, wenn bereits eine andere Rechtschutzversicherung vorliegt. Sie macht also nur Sinn, wenn man noch keine Privatrechtschutzversicherung hat.
Abgesichert sind über diese Versicherungen zum Beispiel Streitigkeiten zum Thema Hundesteuer oder Bußgeldstreitigkeiten.
Die Kosten sind überschaubar. Sie liegen bei ca. 20 bis 40 EUR im Jahr. 

Hundehalter-Schutz
Diese Versicherung greift, wenn der Hundehalter wegen eines Unfalls ins Krankenhaus muss. Er erhält dann bis zu einer bestimmten Anzahl an Tagen Krankenhaustagegeld. Dieses Geld kann dann zum Beispiel verwendet werden, um für die Zeit der Abwesenheit eine Hundepension zu bezahlen. Eine Hunderechtschutzversicherung ist oft ebenfalls schon enthalten.
Diese Versicherung wird bisher nur selten angeboten, da sie nur Sinn macht, wenn keine andere Krankenhaustagegeldversicherung abgeschlossen ist und es keinen gibt, der sich kostenfrei um den Hund kümmern kann.
Die Beiträge für diese Versicherung liegen bei ca. 40 EUR im Monat.

Fazit: Wie bei allen Versicherungen gilt auch bei denen für den Hund genau zu prüfen, welche für den eigenen Bedarf sinnvoll sind und dann genau die Angebote und Kosten der einzelnen Anbieter zu vergleichen.
Eine Hundehaftpflicht sollte jeder Hundehalter abschließen. Ob sich eine Kranken- und/oder OP-Versicherung lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren und muss je nach Hund individuell geprüft werden.
Eine Hunderechtschutzversicherung oder ein Hundehalter-Schutz lohnt sich nicht, wenn bereits anderen private Rechtschutz- oder Krankenhaustagegeldversicherungen vorhanden sind.

Gern berate ich Sie bei weiteren Fragen rund um das Thema Anschaffung eines Hundes.

Admin - 14:51:24 @ Hund | Kommentar hinzufügen

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