2022-03-05
Tierheim oder Züchter – die Vor- und Nachteile - Teil 2
Anforderungen von Züchtern und Tierheimen an Interessenten
Ein seriöser Züchter lädt Interessenten immer ein, damit der Züchter zum einen die Interessenten und die Interessenten andersherum das potenzielle Tier kennenlernen können. Der Züchter prüft dabei die Eignung der Interessenten und gibt Tipps zur artgerechten Haltung. Zudem hilft er den Interessenten das richtige Tier zu finden, damit es charakterlich zur zukünftigen Familie passt. Da seriöse Züchter in der Regel nur zweimal jährlich einen Wurf haben, ist das Angebot an Rassetieren begrenzt und es gibt teilweise lange Wartelisten. Die Züchter können also entscheiden, an wen sie ihre Tiere abgeben. Erscheint ihnen ein Interessent ungeeignet, können sie ihm daher auch eine Absage erteilen.
Das Verfahren in Tierheimen ist sehr unterschiedlich und auch abhängig von der Auslastung und der Personalsituation. Während einige Tierheime bereits vorab die zukünftigen Gegebenheiten prüfen, das Tier persönlich in die neue Familie bringen und sogar noch einen Nachkontrollbesuch machen, kann in anderen Tierheimen das Tier sofort und ohne weitergehende Prüfung mitgenommen werden. Einige Tierheime wollen zudem Auskünfte darüber, wie lange das Tier täglich alleine bleiben muss, wie groß der Wohnraum ist und bei Mietwohnungen evtl. noch das Einverständnis des Vermieters. Wer sich für ein Tierheimtier interessiert, sollte sich daher vorab informieren, welche Voraussetzungen das Heim an zukünftige Besitzer stellt.
Natürlich ist es wichtig bestimmte Eckpunkte vorab zu klären. Damit verhindern die Tierheime, dass es dem Tier im neuen Zuhause gut geht und es nicht nach einiger Zeit zurückgebracht wird, weil der Vermieter zum Beispiel nicht mit der Haltung einverstanden ist. Einige Tierheime übertreiben es dabei aber und erschweren Interessenten die Adoption unnötig. Liest man die Anforderungen auf einigen Tierheimseiten stellt sich schon die Frage, welcher arbeitende Mensch diese Bedingungen erfüllen kann. Auch bei Besuchen im Tierheim bekommen Interessenten durch die Mitarbeiter manchmal das Gefühl vermittelt, dass sie den hohen Ansprüchen des Tierheims nicht gewachsen sind. Das führt dann leider dazu, dass Interessenten dann doch lieber ein Katzenbaby vom Bauernhof holen, statt einem Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu schenken.
Gesundheitliche Probleme
Viele Rassetiere leiden unter rassebedingten Krankheiten. Kranke Tiere müssen zwar eigentlich von der Zucht ausgeschlossen werden. Trotzdem leiden viele Tiere aufgrund ihrer angezüchteten Merkmale später unter verschiedenen Erkrankungen. So führen zum Beispiel die kurzen Beine und die lange Wirbelsäule bei Dackeln häufig zu einer Erkrankung der Bandscheiben, die zu Bewe-gungsstörungen, die sogenannten Dackellähme, führen.
Bei der Katzenrasse American Curl kann der enge Ohrkanal der nach hinten gekrümmten Ohren zu vermehrter Schmalzproduktion und damit zu Infektionen führen.
Tierheimtiere sind oft Mischlinge, die in der Regel als robuster gelten. Oft landen aber kranke Tiere im Tierheim, weil die alten Besitzer mit der Pflege überfordert waren oder die Kosten nicht tragen konnten oder wollten. Typische Krankheiten wie die Hüftgelenksdysplasie bei Hunden oder Nierenerkrankungen bei Katzen können also auch bei Tierheimtieren vorliegen. Der zukünftige Besitzer weiß dann aber was auf ihn zukommt und kann sich überlegen, ob er der Verantwortung gewachsen ist.
Verhaltensprobleme
Da Tiere beim Züchter in der Regel als Jungtiere abgebeben werden, sollten diese bei einem seriösen Züchter frei von Verhaltensproblemen sein. Allerdings geben viele Züchter die Welpen bereits ab der achten Lebenswoche ab. Eine frühere Abgabe verbietet das Tierschutzgesetzt. Die Zeit zwischen der 12. und 15. Lebenswoche ist aber eine wichtige Zeit für die Sozialisation bei Hunden und Katzen. Es ist daher empfehlenswert die Tiere frühestens ab der 12. Woche von der Mutter und den Geschwistern zu trennen. Es kann sonst aufgrund der mangelnden Sozialisation später zu Verhaltensproblemen kommen.
Viele Tierheimtiere haben bereits negative Erfahrungen, vor allem mit Menschen, gemacht. Angst oder Aggression sind die Folge, was die Vermittlung erschwert. Je nach Schwere des Problems, müssen zukünftige Besitzer sich gut überlegen, ob sie der Herausforderung gewachsen sind. Zudem sollten sie sich kompetente Beratung durch einen Tiertherapeuten oder Hundetrainer suchen, da ein solches Tier in bestimmten Stresssituationen extrem reagieren und dann sich oder andere in Gefahr bringen kann.
Fazit: Sowohl der Kauf beim Züchter als auch die Adoption im Tierheim haben ihre Vor- und Nachteile. Zukünftige Tierbesitzer sollten diese gut gegeneinander abwägen.
Als Tiertherapeutin helfe ich Ihnen gern das passende Tier zu finden.
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Admin - 16:10:29 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen
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